2010 fand freiluft zum zehnten Mal statt. Um das Jubiläum entsprechend zu würdigen, waren auch die ehemaligen Teilnehmer eingeladen wieder auszustellen. Der Ausstellungsort war am Sonntag, 20. Juni 2010 von 11.30-18.00 Uhr wieder am Wiesenbach in der Nähe des "Bultkamp" in Bielefeld-Schildesche. Hier hatte vor zehn Jahren alles begonnen. Zum ersten Mal gab es ein gemeinsames Thema, nämlich "Freiluft-Hotel", zu dem alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler arbeiteten.
Musikalisch begleitet wurde die Aktion durch die beiden Gitarristen Roland Tillmann und Hans Ortlepp.
Auf dem Foto links vom Wiesel von links nach rechts: Raphaela Kula, Majarda Gräbener, Pascale Gräbener
Rechts vom Wiesel, ober Reihe von links nach rechts: Norbert Meier, Elke Werneburg, Claudia Winkel, Albert Vogl, Andrea Köhn, Gisela Wäschle, Axel Dürr
Hockend: Angelika Höger mit Hund von Andrea Köhn
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler und ihre Themen waren:
Renate Beyer
Menschen im Freilufthotel: Sie haben ihr Zuhause verlassen, die Freiluft wirkt positiv auf ihre Befindlichkeit. Sie begegnen fremden Menschen. Stadt und Land wirken heiter ...
Axel Dürr
Axel Dürr zeigt sechs Schläfer, die hoch über den Betrachtern in den Bäumen schweben. Irgendwo zwischen Himmel und Erde.
Uli Edelmann
An der Rezeption erhalten die Besucher ihren Zugang für die Besichtigung der Kunstwerke in Form von Schlüsseln. Diese sind versehen mit Anhängern, entworfen von den beteiligten Künstlerinnen und stehen als kleine Kunstwerke zum Verkauf. Wer sich allgemein über diese Kunstaktion informieren möchte, findet hier eine gute Gelegenheit.
Ralf Filges
"Herr Filges hat gebucht"
Praktische Studien zum Dasein eines Schirmherren
Pascale Gräbener
Pascale Gräbener zeigt gezeichnete zu lüpfende erotische Bettgeschichten unter der Hotelbettdecke auf Bettwäsche.
Angelika Höger
Im Dickicht des Gestrüpps am Bach versuchen entsorgte Haushaltsgegenstände in der ihnen fremden Umgebung zurecht zu kommen.
Ihres gewohnten, trauten Heimes beraubt, nisten ausgesetzte Wäscheständer in den Bäumen, von wo aus sie sich ungehindert verbreiten und vermehren.
Regenschirmskelette hangeln sich am Geäst entlang während ihre abgerissenen Bespannungen flüchtige Verbindungen mit allem möglichen suchen, was da kreucht und fleucht.
Gereon Inger
Gereon Inger wird am Bachbett sein Gästezimmer mit Blick zum Himmel einrichten.
Er zeichnet und verschenkt Seiten zu seinem "Wolkengestenatlas".
Brigitte Knehans
Vernetzung
In Zeiten von handy und i-pod ist zwischenmenschliche Kommunikation global kein Problem. Aber wissenschaftliche Untersuchungen belegen: auch Pflanzen verständigen sich. Natürliche Vernetzung ohne Technik.
Andrea Köhn und Gisela Wäschle
„Gastspiel“
Eine lange Papierbahn-Malerei windet sich über Sträucher, Gras und Äste; fügt sich in die Gegebenheiten; nutzt den Moment – eine zufällige Begegnung.
Michael Kopka
Jedes gute *****Sterne Hotel hat einen Barpianisten! Jedes sehr gute *****Sterne Hotel auch einen Geschichtenerzähler! Für diesen Junisonntag hat das Freilufthotel den bekannten storyteller Michael Kopka eingeladen. In der Zeit von 11.30h – 18 h ist er mit seinem Programm "tell you everything", einer Losbude mit überraschenden Gewinnchancen, im Hotel zu sehen und zu hören. Sie sind alle herzlich eingeladen.
Raphaela Kula
Raphaela Kula lädt ein in das Hotel eigene Fitnessstudio und den komfortablen Wellnessbereich, selbstverständlich "all inclusive".
Elisabeth Lasche
VERMESSEN
Mit einem überdimensionalen Zollstock vermisst E. Lasche den Boden der Freiluft-Ausstellung. Nach ihrem Maßstab teilt sie den Raum neu ein, verbindet die verschiedenen anderen Installationen untereinander und schafft so einen Brückenschlag zu ihren sonstigen Arbeiten; es entsteht ein neues BODENBILD.
Norbert Meier
Freiluftluftschiffhotel
Bereits 1919 entwarf die Britische Firma Vickers ein sehr großes Luftschiff, das Post und 100 Passagiere über lange Strecken transportieren sollte. Eines der vielen einzigartigen Merkmale war die Anordnung der Passagierräume oberhalb des Luftschiffes, Open Air-Beobachtungsdecks oberhalb und am Heck und ein Lift, um Passagiere und Besatzung zwischen den oberen und unteren Bereichen des Luftschiffes zu transportieren.
Aktuell gibt es ein Projekt britischer Designer. Die "Aircruises", sollen 265 Meter hoch und bis zu 378 Tonnen schwer sein. Die Hotels sind auf eine geringe Anzahl Gäste ausgerichtet, denen aber viel Platz geboten wird. Denn in den schwebenden Kolossen soll neben einigen Apartments und einem Penthouse auch genügend Raum zur Entspannung sein. In der Bar, der Lounge und dem Restaurant können sich die Passagiere entspannen oder die Aussicht genießen.
Das eigentliche Flugpersonal soll aus nur sechs Mitgliedern bestehen. Daneben kümmern sich 14 Hotelangestellte um das Wohl der maximal 100 Gäste. In etwa 37 Stunden könnten die Passagiere von London nach New York reisen. Die Fahrt von Los Angeles nach Schanghai könnte ein "Aircruise" in 90 Stunden zurücklegen.
Norbert Meier versucht in seiner Spiegelinstallation dem Gefühl nachzuspüren, wie es ist mit dem Freiluftluftschiffhotel durch das Wolkenmeer zu fahren.
Michael Plöger
Michael Plöger malte live.
Albert Vogl
Albert Vogl übersetzt den vorläufig-transitorischen Charakter des Wohnens im Hotel in seine Arbeit für freiluft 2010.
Elke Werneburg
"Himmelbetten"
Elke Werneburg installiert für das Freiluft-Hotel Himmelbetten für Arm und Reich. Auch für die 1000 Wiesel, die seit der letzten Freiluftaktion am Orte möglicherweise geboren worden und gestorben sind.
Claudia Winkel
Zimmernummer 8 - Brückenträume zwischen Erde und Himmel.